Grandiose Aussichten, romantische Täler und Bachläufe, charmante Dörfer und einfach mittendrin auf zum Teil einsamen Wegen mit vielunberührter Natur und frischer Wanderluft.

Wir zeigen dir auf unserer Rucksacktour entlang des Malerweges viele empfehlenswerte Tipps, Abschnitte, Aussichten und Einkehrmöglichkeiten. Halten uns nicht immer streng an den Wegverlauf, sondern verlassen auch immer mal wieder die feste Route, um angrenzende Schönheiten zu erkunden.

Wir haben uns an den drei Wandertagen kilometertechnisch einiges vorgenommen und starten mit viel Körnern in den Beinen in Pirna Liebethal, dem Anfang des Malerweges. Ein mit ÖPNV gut zu erreichendem Ausgangspunkt, um entspannt ins Wandern und Laufen zu kommen.

Liebethaler Grund

Richard-Wagner-Denkmal

Gut gelaunt gehts im sanften Einklang der neben uns plätschernden Wesenitz voran. Vorbei an Brücken und Ruinen im Liebethaler Grund erreichen wir ziemlich schnell das sich erhebende Richard-Wagner-Denkmal. Um ein bisschen Geschichts- und Komponistenluft zu schnuppern, pausieren wir kurz zu seinen Füßen und genießen die kühle und klare Luft.

Richard-Wagner-Denkmal

Weiter geht es den Lochmühlenweg hinauf in das kleine Örtchen Mühlsdorf. Hier folgen wir der Richard-Wagner-Straße, überqueren Felder und Wiesen und genießen das schöne Sommerwetter.

Hier zweigen wir das erste Mal vom Malerweg ab. Wer möchte, kann auch weiter dem Malerweg Richtung Lohmen und Wehlen folgen. Zweifelsohne ein unglaublich spannender Abschnitt, der aber für uns am ersten Tag sowohl zeitlich als auch konditionell ein Stück zu viel des Guten wäre.

Entlang unzähliger Waldwege zieht es uns entspannter weiter bis zum als Naturdenkmal anerkannten Breiten Stein, welcher in unmittelbarer Nähe zu Porschendorf gelegen ist.

In einer kleinen Schutzhütte legen wir hier eine kurze Verschnaufpause ein und erfreuen uns an der malerischen Landschaft des Elbsandsteingebirges, welche wir hier schon stückchenweise durch die Baumwipfel geboten bekommen.

Bergab und mit Rückenwind erreichen wir recht zügig das kleine Dörfchen Dobra. Der Ort ist landwirtschaftlich geprägt und weist einige schön anzusehende lauschige Drei- und Vierseitenhöfe auf. Wir durchqueren den Ort entlang der Dorfstraße, welche besser den Namen „Kirschbaumallee“ tragen sollte, denn hier stehen links und rechts unzählige Kirschbäume. Zur richtigen Jahreszeit eine süße Versuchung, welcher wir auch nicht widerstehen können.

Weiter gehts über Felder und durch Wälder in Richtung Hohburkersdorf. An höher gelegenen Stellen lassen wir die Augen in die weite Ferne schweifen und erblicken sogar die Burg Stolpen. Ein Blick in den Himmel erlaubt uns jedoch keine Verschnaufpause. Schnell heranziehende, dunkle Wolken treiben uns voran. So dauert es nicht lang, bis wir Hohburkersdorf erreichen. Ein Ort direkt am einstigen Deutschlandring, eine der ersten Motorsport-Rennstrecken Deutschlands.

Wer an dieser Stelle der Etappe noch über genügend Kraft und Ausdauer verfügt, dem empfehlen wir ganz klar dem „Hohburkersdorfer Rundblick-Hohnstein“ einen Besuch abzustatten. Neben einem gigantischen Blick über das obere Elbtal und den Felsen der Sächsischen Schweiz kann man an diesem geschichtsträchtigen Ort auch eine Menge über Truppenbewegungen und die militärische Situation, der einst hier tobenden napoleonischen Kriege erfahren.

Für alle andern gilt: Sport frei für die letzten Meter der Etappe. Nachdem wir die Ortschaften Hohburkersdorf und Zeschnig durchqueren, befindet sich unser Etappenziel – die Hocksteinschenke – direkt vor unseren Augen. Hier lassen wir in einem sehr gemütlichen Ambiente, bei aller feinstem Speis und Trank den Abend unseres ersten Wandertages ausklingen. Und das Gute ist, wir sind ab hier auch wieder auf den Pfaden des Malerweges unterwegs.

Burg Hohnstein und Polenztal

Am zweiten Tag setzen wir unsere ambitionierte Rucksacktour an der Hocksteinschänke fort. Es wird ein Mammut Programm bis auf die andere Elbseite bis zum Fuß der Kaiserkrone.
Der Tag beginnt vielversprechend, als wir im aufgehenden Sonnenschein durch die noch feuchte Wiese dem Pfad des Malerweges folgen.

Ausblick Hohnstein

So dauert es nicht lange, bis wir die Teufelsbrücke wagemutig überqueren und der Blick zur Burg Hohnstein und dem Polenztal frei wird. Wer mag, kann von hier aus auch einen Abstecher zur mittelalterlichen Burg und Stadt Hohnstein einplanen – es lohnt sich auf jeden Fall für Interessierte!
So oder so geht es von hier aus erst mal ein gutes Stück bergab bis zum Fuße der Polenz, um auf die andere Seite des Tales zu gelangen.

Wolfsschlucht

Der Abstieg wird die Wolfsschlucht werden. Viele Eisenstufen durch eine schmale und enge Sandsteinschlucht nach unten. Die Sonne ist hier drinnen nur noch zu erahnen.
Ganz anders sieht das Leben auf der gegenüberliegenden Talseite aus, wenn die Sonnenstrahlen durch die Baumkronen brechen und es wieder bergauf geht.

Sonnenschlucht

Der Brand – Balkon der Sächsischen Schweiz

Es geht nun wieder steil bergan im direkten Schritt Richtung Brandaussicht und einer längeren Pause in der anliegenden Einkehr.
Es weht eine kühle, klare Luft entlang des mit Farnen und Moosen bedeckten Sandsteines, welcher sich links und rechts des kleinen Baches Richtung Sonne streckt. Vorbei an den Mauerresten des Bärengartens, welcher tatsächlich bis Mitte des 18. Jahrhunderts als Bärenzwinger diente, zweigt etwas weiter oben ein Pfad zur Gautschgrotte ab. Diese imposante Grotte ist vor allem an Tagen nach Regen oder Frost empfehlenswert, da sich je nach Temperatur das Wasser tropfend oder gefrierend den Weg nach unten sucht und teils wunderschöne Ansichten frei gibt.

Nach einem längeren Fußmarsch durch Wald und breit angelegten Forstwegen treffen wir nicht nur immer wieder andere Wanderer, sondern erreichen dann auch endlich den Brand mit seiner imposanten Brandaussicht, an der wir uns dann auch eine längere Pause gönnen und die Blicke schweifen lassen.

Brandaussicht ins Tal
Brandaussicht Lilienstein
Brandaussicht Basteigebiet

Nachdem wir so ziemlich jeden bekannten Berg aus der Ferne sichten konnten, brechen wir wieder auf und wollen die Schönheiten von Nahem erleben. Es geht wieder bergab. Diesmal die sogenannten Brandstufen. Wir haben nicht mitgezählt, aber sollen wohl an die 850 Stück sein, bis der Weg unten ankommt, um dann direkt mit Schwung den nächsten knackigen Aufstieg Richtung Waitzdorf zu nehmen.

Von Waitzdorf bis nach Altendorf – Abseits der Touristenströme

Wer es etwas ruhiger mag, kommt auf dem nächsten Wanderabschnitt voll auf seine Kosten. In Waitzdorf angekommen, genießt man nicht nur die vielen kleinen Fachwerkhäuser und Streuobstwiesen, sondern freut sich auch wieder etwas zu Luft zu kommen. Wer mag, findet hier eine Einkehr. Wir aber entscheiden uns weiterzuziehen, vorbei an grünen Wiesen, den Ochselaussichten und wieder wunderschön im Einklang mit einem kühlend kleinen romantischen Bach bis ins beschauliche Kohlmühle.

Kohlmühle

Ein sehr imposantes ehemaliges Linoleumwerk aus rotem Backstein sticht hier ins Auge. Von außen wirkt es gut erhalten, steht jedoch schon viele Jahre leer.
Wir überqueren die Sebnitz, folgen noch ein kleines Stück dem Malerweg, ehe wir ihn kurze Zeit später verlassen, um über den Kohlmühlsteig zum Adamsberg aufzusteigen.

Der Weg nach oben ist zwar beschwerlich, vor allem mit großem Rucksack auf dem Rücken, lohnt aber bei gutem Wetter voll und ganz. Die Aus- und Fernsicht ist überragend.

Adamsberg Schrammsteinblick
Adamsberg Zschirnsteinblick
Adamsberg Liliensteinblick

Begrüßt werden wir hier oben von einem schattigen Platz unter Baumkronen und einer kleinen Holzhütte. Perfekt um die Füße hochzulegen, den fantastischen Ausblick zu den Protagonisten in der Ferne zu genießen und endlich auch die kleine Wander-Auszeit in der Mittagssonne anzunehmen.

Landgasthof Altendorf

Genug geruht, wir wollen weiter eintauchen ins Schrammsteingebiet. Sagen tschüss zu unserem lauschigen Plätzchen und Blick auf Lilienstein, Festung Königstein sowie rechtselbischen Felsformationen. Ein kleiner Abstecher zum nahe gelegenen Landgasthof in Altendorf ist aber noch drin, um unseren Flüssigkeitshaushalt wieder auszugleichen. Die bisher zurückgelegten Kilometer machen sich dann doch so langsam bemerkbar.

Schrammsteingebiet – Das Herzstück

Kurze Zeit später treffen wir auch wieder auf den Malerweg, als wir unseren Trip fortsetzen. Jetzt heißt es erst mal zum Glück wieder bergab. Unterhalb dichter Baumkronen laufend wird der Weg Stück für Stück schmaler, bis der Blick auf die Ostrauer Mühle frei wird. Ein Campingplatz mit Gaststube, welcher sich auch hervorragend als Startpunkt für Wanderungen in alle Richtungen eignet.
Schnell passieren wir das Tal und steigen über einen mit Wurzeln und Steinen gesäumten Weg bergan.

Steinbrecherweg

Oben angekommen zeigt sich die gute Sonne auch wieder in seiner vollen Kraft, gibt Pflanzen und süß duftenden Blumen Energie treibt uns Schweißperlen auf die Stirn.

Blütenduft

Oben angekommen zeigt sich die gute Sonne auch wieder in seiner vollen Kraft, gibt Pflanzen und süß duftenden Blumen Energie treibt uns Schweißperlen auf die Stirn.

Es eröffnen sich die Schrammsteine. Ein Felsengebiet, so stark zerklüftet und wildromantisch wie die unzählige Anzahl an Felsgipfeln und Aussichten. Ohne Frage eine der bekanntesten und am meisten begangenen Region des Elbsandsteingebirges.

Schrammtor
Schrammsteine

Da die Tageszeit doch schneller voranschreitet als gedacht und die Fußsohlen von den zurückgelegten Kilometern glühen, entscheiden wir uns gegen den Aufstieg und die Überquerung der Schrammsteine über den Gratweg. Wir zweigen also wieder etwas ab und bestaunen die Gipfel diesmal einfach von unten auf dem nahezu parallel verlaufenden Weg.

Kletterfels Schrammstein

Eine letzte Pause und Einkehr gönnen wir uns dann aber doch noch in Schmilka, bevor es auf direktem Wege das erste Mal auf die andere Elbseite geht. Etwas oberhalb direkt am Weg gelegen zeigt sich eine alte Mühle mit allerlei Köstlichkeiten und frischen Getränken. Für uns ein MUSS die Akkus aufzuladen.
Es weht eine frische Elbbrise um die Nase, als wir mit der Fähre übersetzen. Ein letzter Blick hinüber auf alte idyllische Häuser, umrahmt vom bräunlich schimmernden Sandstein und kräftigem Grün der Bäume.

Schmilka

Der Weg führt für uns heute das letzte Mal nach oben. Zum Glück – sind wir uns alle einig. Der lange Tag neigt sich dem Ende entgegen, als wir zufrieden den Aschersteig bezwungen, zwischen Zirkelstein und Kaiserkrone über den Feldweg schlendern.

Aschersteig
Schrammsteinblick
Zirkelstein

Die letzten Meter sind schnell gegangen und so erreichen wir unser Ziel am Fuße der Kaiserkrone und genießen einen gediegenen Sonnenuntergang mit einem sagenhaften Weitblick über Reinhardtsdorf-Schöna bis hin zum Lilienstein.

Reinhardtsdorf-Schöna Sonnenuntergang

Linkselbischer Ausklang oder Startpunkt?!

Alle guten Dinge sind drei, und so starten wir an unserem letzten Tag nach einer ruhigen Nacht auf der Luftmatratze mit einem kurzen Frühstück. Die klare Morgenluft verzieht sich so langsam und macht Platz für die immer weiter an Kraft gewinnende Sonne.
Nachdem alles aufgeräumt, eingepackt und verstaut ist, beginnen wir wieder Schritt für Schritt in den Rhythmus des Laufens zu kommen, die Müdigkeit des Morgens loszuwerden.

Es geht quer durch das noch verschlafene Reinhardtsdorf-Schöna. Ein toller Ort, um auch zu den umliegenden Erhebungen Kaiserkrone oder Zirkelstein zu starten. Wenn man etwas höher hinauswill, sind der angrenzende Kleine und Große Zschirnstein mit einer großartigen Wanderung gut erreichbar. Der Große Zschirnstein als höchste Erhebung auf deutscher Seite des Elbsandsteingebietes bietet eine wunderbare Fernsicht bei gutem klarem Wetter.

Unsere Wege trennen sich für heute am Sportplatz, da jeder zum Sonntagsausklang etwas andere Ziele verfolgt. Ab hier gehts dann auch für keinen von uns mehr weiter auf dem Malerweg. Was nicht heißen soll, dass es an dem Tag vorbei ist, mit Wandern oder der Malerweg keine weiteren Reize bietet. Wer möchte, kann von hier aus dem Weg weiter folgen und findet sich kurze Zeit später auf dem Wolfsberg wieder. Von dem hier ansässigen Hotel mit Panoramaterrasse genießt man bei guter Bewirtung einen hervorragen Blick auf die Schrammsteine.

Eine andere Möglichkeit ist es, dem Wanderweg am Dorf- und Feldrand zu folgen, was ich an diesem Sonntag zum Ausklang bevorzuge.

Schrammsteinpanorama Reinhardtsdorf

Ich laufe geradehin. Ein leichter Wind zieht über die Felder und die Schrammsteinsilhouette ist immer im Blick. Als ich den mit blauem Punkt markiertem Wanderweg quer über das Feld folge, erblicke ich keine Menschenseele. Der Weg verläuft bis zum Waldrand und von dort noch ein kleines Stück hindurch, ehe ich die für heute letzte Aussicht genieße – die Kleine Bastei.

Kleine Bastei

Ein letzter Höhepunkt, der Blick auf die Sandsteingebilde der gegenüberliegenden Elbseite, die Gedanken kreisen um die letzten drei Tage. Von hier geht es noch ein Stück weiter und ich erreiche Krippen mit dem anliegenden Bahnhof, wo meine Tour schließlich endet.

Tipp: Trittsicherheit und Schwindelfreiheit kombiniert mit festem Schuhwerk sind unbedingt erforderlich. Bei Schnee und Eisglätte ungeeignet und gefährlich. Das Begehen der Wege erfolgt ausdrücklich vollständig auf eigene Gefahr und sollte immer nach eigenem Konditions- und Fitnessstand abgewogen werden.
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